Es bräuchte hier jetzt noch ’ne Bank und ’n Tisch.
Ich hol von der Bank und der Stadt mir’n Wisch –
Dann stehtet!
So jehtet
Nich!
Ich
Muss der Stadt an Eides statt
Versichern, dat ich beides nat-
urgerecht platzier‘ – wie’s kat-
alogisiert irgendwo,
Statthaft belegen – sowieso.
Für’n Wisch zum Wisch braucht’s noch’n Wisch –
Soweit dann ersma. Für den Tisch.
Was die Bank anbelangt, hat die Stadt mir geschrieben,
Man habe mein Anliegen dankend vernommen,
Doch würde man momentan nur dazu kommen,
Es auf die lange Bank zu schieben.
Im Sommer gibt es hier nicht genug Bänke –
Das zwingt Müde aufrecht zu steh’n
Trotz des kränkelnden Jammerchors aller Gelenke
Und des „tout est perdu!“-Tons der Herzkasperfeen.
Und für einen Moment scheint hier Kleinholz wahrscheinlich –
Aber alles denkt stolz: „Nee, das wär mir zu peinlich!“
Und der Aufstand der Steh’nden bleibt aus.
Drum zu Kurparks nicht nur starke Gangs übersteh’n,
Sondern lederne Gerdas bestimm’n das Gescheh’n –
Die zieht’s schon im Frühtau hinaus.
Städte voller Gefühl:
Hier lief irgendwas schief.
Und ihr Menschengewühl
Prägt ein optischer Mief.
Es scheint jede Sekunde
Vergeudete Zeit.
Jede übliche Runde
Ist niemand bereit
Zum Zweck der Entdeckung zu dreh’n.
Ja, klar, gibt‘ hier Parks, vielleicht schöne Museen …
Doch lief irgendwas schief hier (bin vom Kosten schon satt)
Und ich selbst viel zu lange schon durch diese Stadt.
Die Straße, die einst man nach dir mal benennt,
Wird sicherlich gebaut.
Und irgendwer sagt dann, der dich gar nicht kennt,
Du hättest dich echt was getraut.
Vielleicht, dass notorische Parkplatznot gibt
Dort ständigen Anlass zu fluchen?
Auch du warst – posthum, doch nie wirklich geliebt –
Verdammt, lebenslänglich zu suchen …
Der Meerzugang gibt sich umfährend
Und fernab blökt ein Kahn …
Dich wünsche ich mir selbsterklärend,
Denn ich hab keinen Plan.
Doch mein Fremdeln mit den fremd’sten Städten
Währt nur einen Fixpunktaugenblick.
Hernach kann sich Übersicht in ihnen betten –
Das passiert nach mir selbst nicht erschließbarem Trick.
Dann schlägt sich in gewohnte Bahnen
Meine verhilfloste Ziellosigkeit.
Es ist ein zum Wissen geleitendes Ahnen –
Kurz scannen, erkennen – schon is man soweit:
Da Eiskrem, hier Fischbrötchen, dort geht’s zum Meer!
An einer Straße, auf der tagelang gar nichts geschieht,
Rauschen unüberhörbar die Bäume.
Der Leerstand erobert sich weiter Gebiet,
Birgt verlässlich verlassene Träume.
Ein lässiger Marder nach drüben flaniert –
Der kennt jedes Auto seit Jahren.
Er wird von der Nachbarschaft sehr akzeptiert
Und irgendwann doch überfahren.
„Achtung, eine Zugdurchfahrt!“,
Warnt’s vom Bahnhof hinein in die Stille –
Auf die hat man fast zwei Jahrzehnte gespart.
Und ein junges Blatt macht killekille.
Chinesische Shophouses säumen die Straßen
Und alles geleitet zum breitbraunen Fluss.
Ein Blechkrokodil mahnt uns (die’s lange vergaßen):
Dem Dschungel dient jedes Motiv als Genuss.
Das Ur- unsrer Wälder gilt scherbenbesiegt –
Doch die Fallzahlen prahlen mit Splittern.
Die Spatzen bezetern, dass niemand mehr fliegt
Im Geblitze von leeren Gewittern.
Zwischen Rückzug und Aufbruch wird so viel gedeutet
Und im Fort lauern greise Kanonen.
Vielleicht wird noch manches Mal Manches erbeutet,
Doch die Stadt, sie beschränkt sich aufs Wohnen.
Und der Rauch der verlegenen Streetmarket-Stände –
Er verfliegt ohne weitere Noten.
Doch der Strom, er verbirgt noch zu schreibende Bände –
Darum bleibt weiters Vorsicht geboten!